Nicht ich, das Kind steht im Mittelpunkt. Mein Platz
ist der Rand.
Ich sehe die
Erziehung bei mir als Tagesmutter als Ergänzung zur häuslichen
Erziehung.
Tagesmuttererziehung
kann Beziehungen zu den Eltern bzw. die Erziehung der Eltern nicht
ersetzen, sie bietet aber Möglichkeiten, welche die Kinder Zuhause nicht
haben.
Soziales Verhalten
und Lernen in der Gruppe sind, speziell bei Einzelkindern, von
besonderer Bedeutung.
Das gemeinsame Erleben des Familienalltags mit seinen Aktivitäten und
der notwendigen Ruhe, sowie das Vertrautsein und das gegenseitige
Vertrauen sind Eindrücke, welche die positive Entwicklung des Kindes
fördern, seine Fähigkeiten und seine Persönlichkeit in besonderem Maße
entfalten.
Bei
aller Flexibilität, auch in den Betreuungszeiten, muss aber auch die
Kontinuität in den kindlichen Lern- und Entwicklungsumwelten
sichergestellt werden. Kinder brauchen Rituale, Regeln und feste
Strukturen im Alltag.
Wichtig ist auch, dass die Tagesmutter verlässlich für den vereinbarten
Zeitraum zur Verfügung steht und unnötige Betreuungsabbrüche vermieden
werden. Ein
häufiger Wechsel der Betreuungspersonen sollte unter allen Umständen
vermieden werden, da hier die Hauptursachen für ungünstige Entwicklungen
zu liegen scheint. Die Trennung von wichtigen Bezugspersonen – und dazu
werden Tagesmütter nach kurzer Zeit – stellt vor allem Kinder unter 3
Jahren immer vor anstrengende Anpassungsaufgaben, die ihnen nicht zu
oft zugemutet werden sollten. Folgerichtig bietet sich den Eltern die Möglichkeit eine Betreuung
ihrer Kinder bis zum Schuleintritt bei mir zu nutzen.
Nicht erst seit PISA aber gerade auch deswegen ist eine
professionelle Tagespflege darin zu sehen, dass die Tagesmutter die
Bildungsaktivitäten des Tageskindes fördert, indem sie eine anregende
Lernumgebung schafft, kognitive, emotionale, soziale und kreative
Potentiale des Tageskindes aktiv anregt und gleichzeitig genügend
Freiräume für die so wichtigen selbst gesteuerten Bildungsprozesse
lässt. Im
Sächsischen Bildungsplan wird mit einer Vielzahl an Beispielen und
Anregungen dargestellt wie die Ich-Kompetenzen, Sozialen Kompetenzen,
Sachkompetenzen und lernmethodischen Kompetenzen der Kinder in den
Bildungsbereichen
- Somatische Bildung
- Soziale Bildung
- Kommunikative Bildung
- Ästhetische Bildung
- Naturwissenschaftliche Bildung
- Mathematische Bildung
gefördert werden sollen.
Dieser Bildungsplan ist Grundlage, Inspiration und Orientierungshilfe
meines alltäglichen Handelns.
Erzieher zu sein
heißt nicht nur, einen Abschluss zu machen. Um Erzieher zu sein braucht
man die Liebe zum Kind. Eine Liebe, die ermöglicht, sich auf die Stufe
des Kindes zu stellen, es wahrzunehmen wie es ist und dann einzugreifen,
wenn es ein Signal gibt. Unsere Zurückhaltung ist das Wichtigste für das
Kind, denn nur so kann es erkennen, ich kann es selbst und damit gewinnt
es wieder ein Stück Freiheit.
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